Ja, ich schaffe Bosskämpfe nur mit Hilfe der Asche. Ich muss ständig hoch überlevelt sein, um eine Chance zu haben. Es stimmt, was alle sagen, der Schwierigkeitsgrad ist hoch. Ob ich den Endboss schaffe, keine Ahnung. Wahrscheinlich nur, wenn ich level 300 bin. Ich habe ein paar technische Probleme mit den Rucklern, aber nur sehr selten. 3-4 mal am Abend. Aber das trübt nicht meinen Spielespaß. Und ja, eigentlich laufe ich nur durch die Welt und erfreue mich daran, was ich sehe. Ich schaue in jede Höhle, schaue unter jeden Stein. Ich mag das. Was ist noch mal die Story???? Ehm, ich bin der Auserwählte, ok. Zwar könnte ich jetzt zurecht beklagen, dass die Storyline sehr dünn ist, so richtig kann ich nicht in den Plot eintauchen. Das könnte ich jetzt als Kritik formulieren. Aber selbst nach über 100 Stunden stört mich das wenig. Wenn es mir aber sehr wichtig gewesen wäre, hätte ich wohl das Spiel nicht gespielt.
Eigentlich hätte ich schon nach zwei Stunden das Spiel löschen müssen, weil ich brauchte Dutzende von Stunden auch nur eine Ahnung von dem Kampfsystem zu bekommen. Gefühlt habe ich in den ersten vier STunden nix anderes gemacht, als in dem Camp vor dem Tore immer und wirklich immer wieder zu sterben an den ersten Soldaten, die mir über den Weg gelaufen sind. Keine Chance gerade der Ritter im Camp hat mich 100x leicht getötet. Dann habe ich mir über youtube einen level-spot gesucht und mich hart gelevelt, dann ging es endlich mit dem Ritter. Mein Samuraie ist nun Lvl 112 und ich sterbe immer noch mehr als das ich lebe, besonders wenn ich unvorsichtig bin. Jeder Kampf, also fast wirklich jeder Kampf muss konzentriert angegangen werden. Einfach nur durchmetzeln funktioniert nicht.
Und doch, daher komme ich zu einem positiven Fazit. Echt-Zeitkämpfe ohne Gnade, das genaue Einstudieren der Bosskämpfe macht Freude. Und auch ich gehöre zu den Spielern die wohl an Magrit 10 Stunden Spielzeit investiert haben. Ich bin mir sogar sicher, dass ich die Ranni-Quest nie abgeschlossen hätte, wenn ich mir auf youtube nicht die Erklärung angeschaut hätte. Hier unterstützt das Spiel mich in keinster Weise, was ich als nächstes tun muss. Wer also stets und immer an die Hand genommen werden möchte, der sollte elden Ring nicht spielen.
Auch müssen wir mit Frustrationen umgehen. Manchmal hatte ich 40.000 Runen, konnte fast aufsteigen, dann starb ich , wollte die Runen wieder einsammeln, nur um auf dem Weg dahin zu sterben. Frust pur, Runen weg. Also ende ich meine Spielabende immer damit, Runen zu farmen. So tut es mir auch nicht mehr weh, wenn ich sterbe.
Also die Komplexität der Kämpfe, wirklich jeden Boss studieren zu müssen, kein Fehler wird verzeiht, finde ich immer noch herausfordernd. Manche Bosse schaffe ich jetzt leichter, weil ich überlevelt bin. Dennoch bleiben selbst dann die Kämpfe anspruchsvoll. In Verbindung mit der riesigen Welt, wo ich nie so richtig weiß, was ich tun soll, liebe ich die Atmosphäre.
Zwischenzeitlich verstehe ich den Ansatz vom Herausgeber und kann damit leben. Niemals hat eben Fromsoftware gesagt, ich legen besonderen Wert auf die Story. Und wir wollen, dass es nicht allzu leicht ist. Wer eben so etwas mag, wer Lust daran hat, Stunde um Stunde Bosse einzustudieren, die erst im 20-100 Versuch geschafft werden, der kommt auf seine Kosten.
In anderen Spielen gibt es ja den Explore-Mode. Die Bosse machen keinen Schaden mehr und fröhlich pfeifend reitet man durch die wunderschöne Welt. Nein, das ist elden-ring nicht.
Daher finde ich auch so manche Kritik nicht berechtigt. Wer sich auf Elden-Ring einlässt, weiß die Kämpfe sind sehr schwer und die Story ist knapp gehalten. Und ich habe auch kein Interview gefunden, in dem gesagt wurde, wir progammieren ein Spiel mit leichten Boss-kämpfen und einer schönen differenzierten Story. Nein, nein, nein.
Elden-ring ist der pure Überlebenskampf. Gefühlt dürfte ich zwischenzeitlich 1000 x gestorben sein. Gefühlt habe ich 500.000 Rune verloren, weil ich den Punkt nicht mehr lebend erreichte, wo sie lagen. Die Intensität der Echt-Zeitkämpfe überfordert mich regelmäßig. Meine Reflexe sind zu schlecht, dass ich Bosse schnell verstehe.
Fast schon ist dieses Spiel wie das richtige Leben. Fehler werden nicht verziehen.
Ach, jetzt werde ich wieder durch die Welt reiten, häufig sterben, habe noch paar kleinere Bosse, die ich heute versuchen werde. Wahrscheinlich schaffe ich diese erst nächste Woche, nachdem ich nun wirklich weiß, was sie in welcher Sekunde machen. Solange farme ich noch Runen, um es für mich leichter zu machen, solange reite ich noch durch jeden Winkel der Welt, der mich nicht gleich umbringt.
Ein schönes Spiel. Und ja mein Speedrun wird sicherlich nicht 29min dauern, sondern 200 Stunden. Weil bevor mein Samurai nicht 200 ist, versuche ich erst einmal gar nicht den Endboss, von dem ich noch nicht einmal weiß, wie er heißt.
Mit einem Lächeln könnte ich noch sagen: Macht das Spiel einfacher. Lach. Und nein, den Mod lade ich mir nicht runter, der die Bosse einfacher macht. Allerdings auch das ist ja nun möglich, das Spiel so zu modifizieren, dass die Endbosse einen nur noch streicheln und nicht mehr töten.